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Neapel: Der Film

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HÖRT ! HÖRT ! 

"Soul Palco" - die Straßen-Musikanten von Neapel berichten. (Filmausschnitt)

Eins, zwei, drei, vier...
Sie drehen sich zusammen Mutter und Tochter.
Ein Mädchen geht auf der Straße, ein junger Mann schaut sie an.
Sie, die immer eine ehrbare Frau war, hebt ihr Kleid hinter der Eingangstür.
Sankt Gennaro kümmer dich darum - so viel Verrat können wir nicht ertragen.

Der Priester am Hochaltar erscheint mir wie ein heiliger Mann
aber wenn er die Sakristei betritt, verlangt er 1000 Lira für ein Ave Maria.
Sankt Gennaro, kennst du sie? Sie betrügen sogar Jesus Christus.
So viele Nüsse und Kastanien habe ich im Ofen geröstet, so viele Dörfer durchwandert.
Wie viel Unglück habe ich gefunden, und wie viele Fehler habe ich besungen.

Diejenigen, die in Stoffhosen gehüllt sind, sind die Venezianer,
die Polenta-Fresser sind aus Mailand.
Die besten Sänger sind aus Giugliano,
die Schießwütigen aus Casale.
Die Unverschämten sind aus dem Norden
und die Mafiosi sind die Sizilianer.
Die größten Angeber sind die Römer,
die schönsten Frauen sind in Neapel,
und die Unnötigsten sind die Amerikaner.
Die größten professionellen Betrüger sind die Ingenieure,
Diejenigen, die Probleme vortäuschen, sind Anwälte.
Die Priester sind Kriecher,
und die größten Diebe sitzen in der Regierung.

San Gennaro sag mir, wie wird das enden.
San Gennaro kümmere dich darum, mit so vielen Verrätern können wir nicht mehr überleben.

Ich gehe an der Mauer entlang und rieche den Duft von Makkaroni.
Ich laufe durch Qualiano und rieche den Duft von Kartoffeln.
Ich laufe zum Hafen von Granatéllo und rieche Kohl.
Aber wenn ich zum Verkäufer komme, ist alles teuer.
Schau, wie sehr das Elend wächst...
... heute wächst...
...morgen wächst...
...und übermorgen...

Samstag ja
und Sonntag nicht.

Diejenigen, die arbeiten, sterben vor Hunger...
... mal ja ... ... mal nein ...
Diejenigen, die arbeiten, sterben vor Hunger ...
... mal ja ... ... mal nein ...

Ergo Film Berlin